Die Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich ist geschafft und die Fußball-Welt fiebert dem Turnier gespannt entgegen.
Ein Anlass, um auf die bisherigen Erfolge der Deutschen Nationalmannschaft im europäischen Turnier zurück zu blicken und noch einmal in Erinnerungen zu schwelgen. Drei mal konnte die Nationalelf den begehrten Titel gewinnen: 1972, 1980 und 1996.
EM 1972
Im Jahr 1972 wurde die insgesamt vierte Europameisterschaft im Fußball ausgetragen. Die Finalrunde erfolgte zwischen dem 14. Juni und dem 18. Juni in Belgien. Insgesamt haben 121.880 Zuschauer die Spiele im Stadion verfolgt.
>> Fußball Europameisterschaft 1972 – Finale Deutschland
Der Spielmodus
1972 qualifizierten sich nur vier Teams für die im K.O.-System ausgetragene Finalrunde. In der Qualifikation spielten 32 Nationalmannschaften um die knappen Finalplätze im Gruppensystem. Anschließend erfolgte eine Art Viertelfinale mit Hin- und Rückspiel, um die finale Endrunde zu besetzen.
Spiele der Bundesrepublik Deutschland
Am 14. Juni traf Deutschland im Halbfinale auf die Gastgeber aus Belgien. Das Spiel im Stadion Bosuil-Deume in Antwerpen konnte die deutsche Nationalmannschaft mit 2:1 gewinnen.
Das Finale der EM 1972 fand am 18. Juni im Heysel-Stadion vor 43.437 Zuschauern in Brüssel statt. Die Deutsche Nationalmannschaft konnte nach zwei stören von Gerd Müller und einem Tor von Herbert Wimmer mit 3:0 gegen die Nationalmannschaft der Sowjetunion gewinnen und somit den ersten Europameister-Titel feiern.
Das Siegerteam
Bei diesem Triumph über die ehemalige UdSSR standen folgende Spieler auf dem Spielfeld:
- Sepp Maier
- Franz Beckenbauer
- Horst-Dieter Höttges
- Georg Schwarzenbeck
- Paul Breitner
- Herbert Wimmer
- Günter Netzer
- Uli Hoeneß
- Jupp Heynckes
- Gerd Müller
- Erwin Kremers
In die Allstars-Auswahl des Turnier schafften es Beckenbauer, Breitner, Hoeneß, Netzer, Wimmer, Heynckes und Müller. Gerd Müller wurde außerdem mit vier Toren in zwei Spielen Torschützenkönig.
EM 1980
Die sechste Fußball-Europameisterschaft wurde 1980 in Italien ausgetragen. Zwischen dem 11. und dem 22. Juni verfolgten insgesamt 350.655 Zuschauer die 14 Spiele von der Tribüne aus.
Der Spielmodus
Erstmalig wurde während dieser EM die Teilnehmerzahl auf 8 Nationalmannschaften aufgestockt. In zwei Gruppen qualifizierte sich jeweils der Erstplatzierte für das Finale und der jeweils Gruppenzweite für das Spiel um Platz 3.
Spiele mit Deutscher Beteiligung
Im ersten Gruppenspiel traf die deutsche Nationalmannschaft am 11. Juni auf die Tschechoslowakei. Das Auftaktspiel im Stadio Olimpico in Rom konnte die Bundesrepublik mit 1:0 gewinnen. Auch das zweite Gruppenspiel am 14. Juni im Stadio San Paolo konnte die Nationalelf knapp für sich entscheiden. 3:2 gewannen die Deutschen gegen die Niederländische Nationalmannschaft. Das dritte Gruppenspiel im Stadio Comunale in Turin endete gegen Griechenland mit einem torlosen 0:0.
Damit qualifizierte sich die Bundesrepublik als Gruppenerster für das Finale am 22. Juni im Olympiastadion in Rom. Erst in der 88. Minute gelang Horst Hrubesch der Siegtreffer gegen Belgien per Kopfball und so gewann die Deutsche Nationalelf mit 2:1 und zum zweiten mal die Europameisterschaft.
Während der EM eingesetzte Spieler
Bei der Europameisterschaft 1980 in Italien wurden folgende Spieler von Trainer Jupp Derwall eingesetzt:
- Harald Schumacher
- Bernard Dietz
- Bernd Förster
- Karlheinz Förster
- Manfred Kaltz
- Hans-Peter Briegel
- Bernhard Cullmann
- Felix Magath
- Lothar Matthäus
- Caspar Memering
- Hansi Müller
- Bernd Schuster
- Uli Stielike
- Mirko Votava
- Klaus Allofs
- Karl Del’Haye
- Horst Hrubesch
- Karl-Heinz Rummenigge
In die Allstars-Auswahl schafften es Karlheinz Förster, Hans-Peter Briegel, Bernd Schuster, Hansi Müller, Karl-Heinz Rummenigge und Horst Hrubesch. Außerdem wurde Klaus Allofs mit drei Treffern Torschützenkönig.
EM 1996
Die zehnte Europameisterschaft im Fußball fand zwichen 8. Juni und dem 30. Juni 1996 in England statt. Alles in allem sahen 1.276.137 Zuschauer die 31 Spiele des Turniers in insgesamt acht Stadien.
Der Spielmodus
Erstmalig nahmen 1996 in England 16 Nationalmannschaften in vier Gruppen an der Finalrunde einer Europameisterschaft teil. Die beiden erstplatzierten einer Gruppe qualifizierten sich für das Viertelfinale, von dem an im K.O.-System um den Titel gespielt wurde.
Spiele der Deutschen Nationalmannschaft
Am 9. Juni eröffnete die Deutsche Nationalelf das Turnier gegen Tschechien. Im Old Trafford in Manchester konnten sich die Deutschen mit 2:0 durchsetzen. Genau eine Woche später gewann die Nationalelf ihr zweites Gruppenspiel im selben Stadion mit 3:0 gegen Russland. Das letzte Gruppenspiel am 19. Juni, ebenfalls in Manchester, endete gegen Italien mit 0:0.
Das Viertelfinale wurde am 23. Juni ebenfalls im Old Trafford ausgetragen. Dabei siegte die Deutsche Nationalmannschaft mit 2:1 gegen Kroatien.
Am 26. Juni fand das Halbfinale gegen das Team des Gastgebers aus England statt. Das im Vorfeld von den Medien stark hochstilisierte Spiel wurde im Wembley-Stadion in London ausgetragen. Nachdem die Engländer in der dritten Minute in Führung gingen, gelang Deutschland der Ausgleich und trotz unzähliger weiterer Torchancen stand es nach der Verlängerung 1:1. Nachdem beide Teams die ersten fünf Elfmeter verwandelten, konnte Torhüter Köpke den sechsten Elfmeter der Engländer halten. Nachdem Andreas Möller dann verwandelte, stand Deutschland im Finale der EM 1996.
Das Finale am 30. Juni im Londoner Wembley-Stadion wurde gegen den Vorrundengegner aus Tschechien ausgetragen. Die an und für sich favorisierten Deutschen hatten einige Startschwierigkeiten. In der 59. Minute geriet die Deutsche Nationalmannschaft in Rückstand, doch der eingewechselte Oliver Bierhoff, heute Teammanager beim DFB, konnte den Ausgleich erzielen. In der 5. Minute der Verlängerung traf wieder Oliver Bierhoff und schoss Deutschland mit diesem Golden Goal zum dritten und aktuell letzten Europameister-Titel.
Das Europameisterschafts-Team von 1996
Im Finale zwischen Deutschland und Tschechien ließ Trainer Berti Vogts folgende Spieler auflaufen:
- Andreas Köpke
- Matthias Sammer
- Markus Babbel
- Thomas Helmer
- Thomas Strunz
- Mehmet Scholl (Oliver Bierhoff)
- Dieter Eilts (Marco Bode)
- Thomas Häßler
- Christian Ziege
- Jürgen Klinsmann
- Stefan Kuntz
In der Allstars-Auswahl des Turniers fanden sich mit Andreas Köpke, Matthias Sammer und Dieter Eilts jedoch nur drei deutsche Akteure wieder.