Früher konnte eine Überweisung je nach Bankhaus bis zu einer Woche dauern.
Seitdem 2012 die EU Regeln eingeführt hat, welche Geldinstitute dazu verpflichten Überweisungen schneller zu bearbeiten gehört das allerdings der Vergangenheit an. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine klassische Papierüberweisung oder das Online-Banking handelt.
Wann kommt die Überweisung an?
Mal wieder den Strafzettel auf dem letzen Drücker bezahlt? Oder Verwandte benötigen so schnell wie Möglich eine Finanzspritze? Manchmal muss es einfach schnell gehen. In solchen Situationen beginnt dann das große Bangen: Wann ist mit der Ankunft der Überweisung zu rechnen?
Kann man den Vorgang eventuell beschleunigen? Die durchschnittliche Dauer für eine Banküberweisung lag früher bei ca. zwei bis drei Bankarbeitstagen. Bei einigen Bankhäusern konnte eine Überweisung sogar bis zu einer Woche dauern. Doch dies gehört schon seit 2012 der Vergangenheit an.
EU-Regeln: Maximal zwei Arbeitstage für eine Überweisung
Zwar hält sich das Gerücht, Überweisungen dauern im Schnitt zwei bis drei Tage noch immer. Allerdings gelten seit dem 1. Jänner 2012 neue EU-weite Regeln, welche EU-Banken dazu verpflichten elektronische Überweisungen innerhalb eines Arbeitstages ausführen.
Werden Aufträge über den klassischen Überweisungsträger auf Papier, sogenannter beleghafter Auftrag, abgegeben, so verlängert sich die Bearbeitungsfrist um einen Tag, d.h. auf zwei Bankarbeitstage.
Gibt also ein Bankkunde an einem Montag eine Überweisung via Online-Banking oder Bankterminal in Auftrag, erreicht der Betrag den Empfänger am Dienstag. Wird die Überweisung klassisch abgegeben kommt das Geld spätestens am Mittwoch an.
- Papierüberweisung (beleghafter Auftrag): 2 Bankarbeitstage
- Online-Überweisung: 1 Bankarbeitstag
Diese Fristen gelten für Überweisungen innerhalb Österreichs und der ganzen EU. Überweisungen nach Deutschland, England oder Frankreich sind also mit der gleichen Geschwindigkeit zu bearbeiten.
Cut-off-Fristen“ beachten
Allerdings muss der Kunde, wenn er sich auf diese Werte verlassen will, sicherstellen, dass er den Überweisungsauftrag vor Ende der so genannten „Cut-off-Frist“ einreicht, welche auch für das Online-Banking gilt. Die „Cut-off-Frist“ liegt meistens am Nachmittag eines Tages, gegen 15:00 Uhr, und bewirkt dass später abgegebene Aufträge so behandelt werden als seien sie erst am nächsten Tag eingegangen.
Wird beispielsweise am Montag um 15.30 Uhr eine Zahlungsanweisung im Papierformat bei der Bankfiliale eingeworfen und ist am nächsten Tag ein Feiertag, so wird die Überweisung erst am Mittwoch weitergeleitet und kommt dann erst am Freitag beim Empfängerkonto an. Ginge es hier nicht um einen beleghaften Auftrag, sondern um einen Auftrag via Online-Banking, käme das Geld am Donnerstag an.
Wenn andererseits am Montag bereits um 14.30 Uhr eine elektronische SEPA-Überweisung online in Auftrag gegeben wird, kommt der Geldbetrag – trotz des Feiertages am Dienstag – bereits am Mittwoch an. Denn hier wurde die „Cut-off-Frist“ beachtet. Weil es sich um eine Online-Überweisung handelt gilt die Frist von einem Bankarbeitstag.
Beachtet werden muss ferner, dass Samstage keine Bankarbeitstage sind. Bei (Online-)Überweisungen, die vor der „Cut-off-Frist“ an einem Freitag in Auftrag gegeben werden, sollte daher erst am Montag mit einer Gutschrift beim Empfänger gerechnet werden.
- Wie lange dauert eine Überweisung in Österreich normalerweise? 1 Tag bei Online-Überweisungen, 2 Tage bei Papierüberweisungen
- Wann muss eine Überweisung spätestens in Auftrag gegeben werden? Bevor die „Cut-off-Frist“ verstreicht, meistens vor 15:00 Uhr
- Wie lange dauern Überweisungen ins EU-Ausland? Genauso lange wie Überweisungen in Österreich