Wer mit Flugangst zu tun, kann sie mit verschiedenen Mitteln überwinden – das müssen nicht unbedingt Medikamente sein.
Bei den meisten Personen mit Flugangst geht es vor allem darum, dass sie unter Kontrollverlust leiden. Sie müssen ihr Leben in die Hände der Piloten legen, können nicht mehr – wie normalerweise – die Verantwortung selbst tragen. Dieses ohnmächtige „Ausgeliefertsein“ kann sehr viel Stress bedeuten, der abgebaut werden muss, soll das Ganze nicht in einer Panik enden.
Medikamente, die gegen Flugangst helfen
Der Konsum von Alkohol oder Tabletten sind keine wirkliche Lösung für das Problem „Flugangst“. Statt sich der Angst zu stellen und sie so zu reduzieren, wird sie nur betäubt und eventuell noch größer.Deshalb werden als alternative Mittel leichte Beruhigungsmittel auf der Basis von Baldrian bis zu Johanniskraut empfohlen, wie z. B.
- Sedariston, dessen pflanzliche Wirkstoffe Trockenextrakte aus Johanniskraut und Baldrianwurzel sind
- Neurexan, das ein homöopathisches Arzneimittel ist und bei nervösen Beschwerden und Unruhezuständen angewendet wird
- Lasea, das biologische Medikament mit Lavendelöl, das nach einiger Zeit beruhigend wirkt und eine gute Alternative für alle ist, die nicht zu starken Mitteln greifen möchten.
Natürlich gibt es gegen Flugangst auch Psychopharmaka, die die Wirkstoffe
- Benzodiazepine
- Diazepam
- Lorazepam
- Oxazepam
enthalten und verschreibungspflichtig sind. Nur der Arzt kann die richtige Dosis für die Psychopharmaka festlegen, weil sie in der Luft ganz andere Wirkung zeigen als normalerweise am Boden. Empfehlenswert ist allerdings immer die aktive Auseinandersetzung mit der leichten Flugangst, während die Angststörung in die Hand des Arztes gehört.
Vor dem Flug sehr gut informieren und entspannen
Um einen gemütlichen Flug zu haben, kann der Passagier Vieles tun: Bereits die Auswahl einer Fluggesellschaft mit hohen Sicherheitsstandards, der der Reisende vertraut, ist eine gute Basis.
Wenn der Adrenalinpegel allmählich ansteigt, kann mit viel Bewegung dagegen gehalten werden. So haben z. B. Spaziergänge eine beruhigende Wirkung. Aber schon allein das rechtzeitige Erscheinen im Flughafen, das ruhige Absolvieren der Kontrollen und pünktliches Einchecken bringen ein großes Beruhigungspotential mit sich.
Aktiv entspannt gegen die Flugangst
Es gibt ja nicht nur das Fliegen, man kann auch mit dem Schiff, dem Zug oder dem Auto ans Ziel kommen. Wenn aber durch die Flugangst das eigene Leben eingeschränkt wird, ist das ein großer Verlust. Solches Vermeidungsverhalten ist auf Dauer keine Lösung, besser ist es schon, sich der Angst aktiv zu stellen. Sonst könnte sie sich auch auf andere Verkehrsmittel ausbreiten und dann ist der Betroffene nicht mehr mobil.
Das „A“ und „O“ ist die Entspannung
Wer Flugangst hat, wird sich gut auf seinen Aufenthalt in der Luft vorbereiten. Es gilt, Entspannungstechniken zu erlernen und täglich regelmäßig anzuwenden. Mit der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson ( PMR) oder entspannenden Nasenatmung lässt sich schon auf dem Boden viel Spannung abbauen. Aber, es muss regelmäßig trainiert werden, damit die Entspannung in der Luft dann auch klappt. Ansonsten gewinnt der Fluchtreflex wieder die Oberhand und die Zeit über den Wolken wird nicht so gemütlich.
Simulation und Seminar für entspanntes Fliegen
Zu den modernen Therapien gehört beispielsweise auch die Konfrontation mit einem Flugsimulator. Diese ist eine aktive Form, um Flugangst anschaulich zu bewältigen. Bewährt haben sich auch Flugangst-Seminare, in denen die Angstmechanismen vor dem technischen Hintergrund des Fliegens erklärt und bearbeitet werden. Begleitete Flüge mit einem Therapeuten und regelmäßiges Fliegen nach überwundener Angst gehören dazu, damit man im Training bleibt.
Einfache Tipps, um die Flugangst zu nehmen
Wie bei allen Problemen, gibt es auch bei Flugangst ein paar „Hausmittel“ dagegen:
- ein netter vertrauenswürdiger Urlaubsbegleiter
- der richtige Platz im Flugzeug ( über den Tragflächen, am Gang)
- locker sitzende, bequeme Kleidung und Schuhwerk
- die Lieblingsmusik im Kopfhörer
- das Lieblingsbuch im Handgepäck
- reichlich Wasser oder Saft trinken, Alkohol, Kaffee oder Energiedrinks – alles, was aufputscht – meiden
- die Mahlzeiten genießen und ausdehnen, Nüsse und Schokolade sind erlaubt wegen der „Glückshormone“
- Muskeln entspannen
- ruhig atmen, frische Luft aus der Lüftungsdüse im Flugzeug zuführen
- aufregende Filme oder Gespräche meiden, schlechte Gedanken „wegschieben“, bewusst positiv denken
- die Flugangst akzeptieren und mit anderen Menschen (Flugbegleiter, Sitznachbar, Freunde) teilen, anstatt diese zu unterdrücken