Franz Liszt war ein ungarischer Komponist. Er wurde 1811 in der heutigen österreichischen Gemeinde Raiding geboren, die damals Doborján hieß und zum Königreich Ungarn gehörte. 1886 verstarb Liszt in Bayreuth.
Franz Liszt war wohl einer der bedeutendsten Komponisten der Geschichte und hinterließ ein beeindruckendes Gesamtwerk. Unter anderem komponierte er 123 Klavierwerke, 77 Lieder und 25 Orchesterwerke. Seine Lieder basierten häufig auf Gedichten, zum Beispiel „Am Rhein im schönen Strome“ oder „Der König von Thule“. Für Orchester komponierte Liszt unter anderem die Dante-Sinfonie und die Faust-Sinfonie.
Liszt unternahm in seinem Leben zahlreiche Reisen und hatte dabei Auftritte in vielen verschiedenen Städten. Unter anderem trat er in Prag, Dresden, Leipzig, Hamburg und Weimar auf.
Weihnachten 1841 kam Liszt dann nach Berlin. Am 27. Dezember gab er dort in der Sing-Akademie zu Berlin sein erstes Konzert. Das Publikum reagierte auf seine Darbietung mit geradezu fanatischer Begeisterung. Von dieser Begeisterung, die teilweise hysterische Züge annahm, wurde bald ganz Europa erfasst.
Der deutsche Dichter Heinrich Heine (1797-1856), der auch als Journalist tätig war und in dieser Tätigkeit regelmäßig musikalische Aufführungen und Werke kommentierte, gab dieser Begeisterung 1844 einen Namen. In einem Zeitungsartikel, den er am 25. April jenes Jahres verfasste, verwendete er erstmals den Begriff „Lisztomanie“. Der Begriff bezeichnet also eine maßlose Begeisterung für die Musik von Franz Liszt. Eine andere Bezeichnung dafür ist „Liszt-Fieber“.
Der Begriff „Lisztomanie“ war dabei durchaus nicht positiv besetzt. Tatsächlich wurde die fanatische Verehrung des ungarischen Komponisten eher als eine Art Krankheit angesehen. So war Heine der Meinung, dass die Frage, was die Ursache für dieses Phänomen sei, eher von Medizinern als von Ästhetikern beantwortet werden könne. Der Musikwissenschaftler Dana Gooley sieht die Ursache für die „Lisztomanie“ dagegen in der autoritären Politik jener Zeit.