Das Thema Fasten ist aktuell sehr in Mode und wird in verschiedenen Formen wahrgenommen. Wer sich für die Thematik interessiert, sollte sich erst einmal einen Überblick darüber verschaffen, welche Fasten Methoden es aktuell auf dem Markt gibt und wie diese aussehen.
Jede Fastenmethode hat unterschiedliche „Regeln“ und funktioniert anders. Dabei ist darauf zu achten, dass während der gesamten Fastenzeit die eigene Gesundheit berücksichtigt wird. Je nach körperlicher Verfassung ist es wichtig, dass darauf geachtet wird, dass man in jedem Fall einen Arzt konsultiert und mit diesem einen Austausch anführt.
Welche Fastenmethode ist die bekannteste?
Es gibt eine große Auswahl an Fastenmethoden, die weltweit bekannt sind. Zu der bekanntesten zählt wahrscheinlich das häufig als „totales Fasten“ bezeichnete Fasten. Dabei geht es darum, dass komplett auf das Zuführen fester Nahrung verzichtet wird.
Die feste Nahrung wird in diesem Fall durch Wasser und Tee ausgeglichen. Das bedeutet, dass mindestens 2,5 Liter an Flüssigkeiten aufgenommen werden müssen. Darüber hinaus wird bei vielen Formen dieses Fastens darauf Wert gelegt, dass entsprechende Vitaminpräparate oder aber auch Mineralstoffe zusätzlich zugeführt werden.
- Verzicht auf feste Nahrung
- Mindestens 2,5l Wasser oder Tee am Tag aufnehmen
- Oft unter ärztlicher Kontrolle oder in Fastenklinik
- Vitaminpräparate werden meist empfohlen
Wer diese Art des Fastens durchführt, muss dies in der Regel nicht zu Hause vollziehen, sondern wird meist ärztlich betreut. Ferner ist es möglich, dass das totale Fasten auch in einer entsprechenden Fastenklinik durchgeführt wird.
Wichtig ist, dass dabei der körperliche Zustand sowie als auch die entsprechenden Blutwerte geprüft werden. Es kann schnell zu Mangelerscheinungen kommen, was bedeutet, dass z.B. entsprechende Mineralstoffe oder Vitamine fehlen. Wenn dies der Fall ist, muss darauf geachtet werden, dass passende Präparate zugeführt werden. Die Auswahl an Möglichkeiten, wie das Fasten gestaltet werden kann, ist sehr unterschiedlich.
Fasten mit Obst und Gemüse
Eine andere Variante des Fastens ist die Variante, bei der Obst und Gemüse zulässig sind. Grundsätzlich geht es darum, dass die Aufnahme der Kalorien am Tag beschränkt wird und zwar auf maximal 200 bis 300 kcal am Tag.
Das ist deutlich weniger, als es z.B. bei einem Mann in der Regel mit über 2.000 kcal am Tag üblich ist. Bedingt durch die geringe Aufnahme an Kalorien soll dafür gesorgt werden, dass man schneller abnimmt. Anzumerken ist darüber hinaus, dass entsprechend auch auf die Versorgung mit Vitaminen bei dieser Fastenvariante Rücksichtig genommen wird.
- Obst und Gemüse dürfen aufgenommen werden
- Nahrung wird in Form von Säften aufgenommen
- Vitamine sind genügend vorhanden
- Oft maximal 300kcal Aufnahme am Tag
Das bedeutet konkret, dass in jedem Fall geringere Mengen an Obst sowie Gemüse zulässig sind. Diese werden meist in Form von Saft aufgenommen.
Auch die klassische Gemüsebrühe kann bei dieser Form des Fastens aufgenommen werden, damit entsprechend nicht zu wenige Vitamine und Mineralstoffe dem Körper zugeführt werden. Da keine feste Nahrung und hauptsächlich Obst und Gemüse aufgenommen werden, schafft man es recht leicht, unter der vorgegebenen Höchstmenge an Kalorien zu bleiben, die täglich aufgenommen werden dürfen.
Fasten mit Molke – ein weiterer Klassiker
Das Fasten mit Molke, bzw. das so genannte Molkefasten zählt ebenfalls zu den besonders beliebten Fastenformen. Dabei wird täglich Molke getrunken und zwar ein Liter je Tag. Ergänzt wird die Aufnahme der Nahrung über den Verlauf des Tages durch die Zufuhr von Wasser und Tee.
- 1 Liter Molke wird am Tag getrunken
- Wasser und Tee (ohne Süßungsmittel) werden getrunken
- Keine feste Nahrung!
Auch beim Molkefasten werden keine festen Nahrungsmittel zugeführt, was dazu beiträgt, dass keine Kohlenhydrate aufgenommen werden. In der Regel ist es wichtig, dass die Getränke, die zugeführt werden, ungezuckert sind.
Das bedeutet, dass Tee und Wasser getrunken werden und zwar in beliebiger Menge. Es ist zu empfehlen, dass im Verlaufe des Tages mindestens 2,5 Liter an Wasser zugeführt werden.
Alles andere kann dazu führen, dass es Probleme mit dem Wasserhaushalt gibt. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass entsprechend genug an Vitaminen zugeführt wird. Das bedeutet in der Praxis, dass z.B. Vitaminpräparate aufgenommen werden können.
Heilfasten – kann bei der Behandlung von Stoffwechselerkrankungen helfen
Das so genannte Heilfasten ist eine Methode die schon seit vielen Jahren angewandt wird. Es bietet die Möglichkeit, so genannten Stoffwechselerkrankungen vorzubeugen. In der Praxis ist das Heilfasten auf den Arzt Otto Buchinger zurückzuführen, welcher diese Form des Fastens erfunden hat.
Beim Heilfasten werden vor allem gesunde Produkte, bzw. Nahrungsmittel aufgenommen. Das bedeutet, dass Obstsäfte sowie Gemüsesäfte, aber auch Vitamine und Mineralstoffe zugeführt werden. Auch eine Gemüsebrühe kann ohne Probleme aufgenommen werden.
Die Methode, die nach Otto Buchinger durchgeführt wird, ist bereits viele Jahrzehnte alt und wurde in den 1920er Jahren ins Leben gerufen. Otto Buchinger war in dieser Zeit durch die Krankheit Gelenkrheuma beeinträchtigt und kam selbst auf die Idee, dass das Heilfasten helfen kann, bzw. in seinem Fall eine Linderung der Schmerzen brachte.
Das Heilfasten nach Buchinger wird in der heutigen Zeit nicht in der Selbstmedikation durchgeführt, sondern vor allem in Kliniken, die dafür sorgen, dass die Patientinnen und Patienten entsprechende betreut werden.
Zunächst werden so genannte Entlastungstage vollzogen, bei denen es darum geht, dass der komplette Darm entleert wird. Es kann ein paar Tage dauern, bis dies der Fall ist. Anstatt fester Nahrung ist es in dieser Zeit erforderlich, dass vorwiegend flüssige Nahrung aufgenommen wird. Das bedeutet in der Praxis, dass über den gesamten Tag verteilt eine Menge von mindestens 3 Litern an Flüssigkeit zugenommen wird. Grundsätzlich ist dies erforderlich, damit der Körper nicht dehydriert und entsprechend gearbeitet werden kann.
Zum Frühstück werden bei dieser Methode ausschließlich Tees getrunken. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Kräutertee mit Honig, der besonders bekömmlich ist. Erst zum Mittag ist es erlaubt, dass Gemüsebrühe getrunken werden darf.
Der Nachmittag wird durch Mineralwasser und Kräutertee gestaltet und zum Abend ist dann wieder Gemüsebrühe angesagt. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass der richtige Tee getrunken wird.
- Fasten nach Regeln des Internisten Otto Buchinger (1920)
- Betreuung durch Arzt/Klinik zu empfehlen
- Max. 500kcal am Tag aufnehmen
- Keine feste Nahrung
- idR Kräutertees, Gemüsebrühe, Säfte
Das bedeutet in der Praxis, dass vor allem Fencheltee oder z.B. Melissentee getrunken wird. Diese Teesorten gelten als sehr bekömmlich und bereiten dem Magen keine Probleme.
Der Magen wird insgesamt leicht belastet, jedoch deutlich weniger, als es bei anderen Diäten der Fall ist. Anzumerken ist, dass entsprechend bis zu 500 kcal aufgenommen werden können, was deutlich besser als bei allen Diätformen der Fall ist, bei denen gar keine Aufnahme von Kalorien möglich ist.
Das Buchinger Fasten kann über mehrere Tage vollzogen werden. Es ist natürlich zu empfehlen, sich auch hier mit einem Arzt oder einer Fastenklinik abzusprechen, die entsprechend die Werte im Körper kontrolliert und dafür sorgt, dass man gesund bleibt.
Wer mit dieser Methode des Fastens keine Erfahrung hat, sollte darauf achten, dass er sie am besten erst für ein paar Tage ausprobiert, bevor es los geht und man für 1 bis 2 Wochen das Fasten ausprobiert.
Grundsätzlich muss bei dieser Fastenform auch darauf geachtet werden, wie man wieder beginnt, Nahrung aufzunehmen. In der Praxis bedeutet dies meist, dass schonend zum Beispiel Obst in Form von Äpfeln oder Bananen aufgenommen werden.
Fasten mit Bewegung – das Wanderfasten
Das so genannte Wanderfasten ist eine gesunde Form des Fastens, bei dem man in der Regel nicht alleine fastet, sondern mit einer Gruppe unterwegs ist. Grundsätzlich geht es darum, dass die Natur genossen wird und gleichzeitig auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet wird.
Entsprechende Angebote zum Wanderfasten gibt es viele. Oftmals gibt es Gruppen für Einsteiger sowie für Fortgeschrittene, die genutzt werden können. In der Gruppe durch die Landschaft zu gehen und dabei z.B. in Wäldern oder an Seen unterwegs zu sein, ist mehr als angenehm. In der Praxis dauert eine Tour beim Wanderfasten etwa 3 bis 5 Tage, oder aber auch deutlich länger.
- Professionelle Wandertouren für das Wanderfasten
- Verpflegung, Unterkünfte, Vorträge, Entspannung – alles wird organisiert
- Kleinere Touren über 3-5 Tage, oder umfangreichere Touren sind möglich
In vielen Fällen ist ein professioneller Trainer oder Coach vorhanden. Dieser sorgt dafür, dass es allein Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Gruppe gut geht. Darüber hinaus wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass auch die passende Verpflegung vorhanden ist und entsprechende Unterkünfte gebucht werden.
Das Angebot wird durch Übungen zur Entspannung, bzw. entsprechende Einheiten während des Wanderns ergänzt. Wer diese Form des Fastens erst einmal ausprobieren möchte, kann dies ohne Probleme tun und findet passende Kurse für Anfänger, die noch nie beim Wanderfasten dabei gewesen sind.
Fasten mit Schleim – besondere Mahlzeiten für Magen und Darm
Das Fasten mit Schleim klingt auf den ersten Blick recht merkwürdig, steht jedoch in Zusammenhang mit einer langen Tradition. Wer sich für das Schleimfasten interessiert, dürfte besonderen Wert darauf legen, dass der eigene Magen, bzw. der eigene Darm geschont werden – für die Gesundheit teilweise förderlich!
- Keine festen Nahrungen aufnehmen
- Schleim auf Basis von Hafer oder Weizen und Reis wird verzehrt
- Magen und Darm sollen sich regenerieren, bzw. geschont werden
- Ärztliche Betreuung sinnvoll
Wer wissen möchte, was er beim Schleimfasten zu sich nehmen darf, der sollte einfach an das Wort Schleim denken und an die damit zu verbindenden Mahlzeiten. In der Praxis wird Schleim aufgenommen, der vor allem aus den Produkten Hafer, Weizen oder Reis besteht.
Er sorgt dafür, dass z.B. ein stark beanspruchter Magen wieder schonend belebt wird, bzw. sich die Schleimhaut im Magen regenerieren kann. Gerade für Personen mit Magenproblemen oder Darmproblemen ist diese Form des Fastens sehr zu empfehlen.
Darüber hinaus ist anzumerken, dass eine ärztliche Betreuung in jedem Fall zu empfehlen ist, wenn es darum geht, dass ein entsprechender Fastenzyklus durchlebt wird. In der Praxis sollte darauf geachtet werden, dass in jedem Fall die Qualität stimmt und auch die Gesundheit während der Fastenzeit nicht außer Acht gelassen wird.
Welche Literatur gibt es zum Thema Fasten im Internet?
Es gibt zahlreiche Fastenmethoden, die weltweit angewandt werden und die ausprobiert werden kann. Zu einem großen Teil der Fastenmethoden wird über das Internet jede Menge an Literatur zur Verfügung gestellt. Anbei eine Übersicht möglicher Bücher, die dabei helfen können, entsprechend die Fastenmethoden zu verstehen und sie richtig umzusetzen:
- Wie neugeboren durch Fasten Taschenbuch – 14. Dezember 2013 von Hellmut Lützner
- Intervallfasten: Für ein langes Leben – schlank und gesund (GU Ratgeber Gesundheit) Taschenbuch – 3. März 2018 von Dr. med Petra Bracht
- Fasten – Das große Handbuch: Heilen Sie Ihren Körper mit kurzem, langem und intermittierendem Fasten Taschenbuch – 28. Dezember 2017 von Jimmy Moore und Jason Fung
Die Auswahl an Literatur rund um das Thema Fasten ist mehr als umfangreich. Es gibt zahlreiche Bücher, Zeitschriften und Blogs, die darüber berichten.
Über Blogs und Videos ist es auch möglich, mit andern Personen in Kontakt zu treten, die z.B. bereits erfolgreich über das Fasten berichten können und die auch mögliche Probleme beim Fasten erklären können. Gerade die ersten Tage sind beim Fasten gar nicht so leicht und können Probleme bereiten.
Es lohnt sich, darauf zu achten, dass der Arzt zum Beispiel die Blutwerte kontrolliert. Wer Fasten möchte, sollte in dieser Zeit nicht unbedingt extremen Sport treiben, da in der Regel zu wenige Nährstoffe aufgenommen werden.
Dies wird aber meist nach einem intensiven Austausch mit einem Arzt deutlich und verstanden. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass die Fastenmethode nur über einen bestimmten Zeitraum wahrgenommen werden kann.
In der Praxis bedeutet dies, dass im Anschluss entsprechend wieder mehr getrunken und gegessen werden darf. Aus diesem Grund stehen einige Methoden permanent unter dem Verdacht, dass es einen JoJo Effekt geben kann. Es ist daher zwingend notwendig, dass die einzelnen Fastenmethoden mit einer Umstellung der Ernährung einhergehen.