Seit dem Mittelalter bis in die Neuzeit war in West- und Mitteleuropa das System des Feudalismus verbreitet. Die Monarchen, Adelige und die Kirche waren Besitzer von Landflächen. Diese vergaben das Land an ihre Vasallen, was so viel wie Knecht bedeutet, welcher im Gegenzug militärische Dienste leisten musste.
Der Grundheer konnte das Stück Land zur Bewirtschaftung verwenden und dieser beschäftige Bauern für die Arbeit. Von der Leibeigenschaft spricht man, wenn der Herr über die Arbeiter verfügen durfte, diese im hörig und vollkommen unterworfen waren. Der Bauer war also Leibeigener und „gehörte“ dem Herrn des Grundes, welcher über ihn bestimmen konnte. Der Bauer war dementsprechend auch der Rechtsprechung des Herrn unterworfen und musste ihm gehorchen.
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In der Zeit des Feudalismus waren die Leibeigenen in der gesellschaftlichen Ordnung auch zu Frontdiensten verpflichtet. So mussten den Bauern für den Grundherrn bestimmte Dienstleistungen, den sogenannten Fron verrichten. Das konnten zum Beispiel Aufgaben sein von Unkraut jäten oder das Pflügen der Felder. Sie arbeitenden auf dem Land, welches den Grundherrn gehörte und mussten ebenfalls eine Pacht bezahlen, also eine Art Miete. Darüber hinaus musste der Leibeigne auch eine Zehnt leisten, das ist so etwas wie eine Steuer.
Den Leibeigenen stand es auch nicht frei, einfach zu heiraten, sondern mussten den Grundherren zunächst um Erlaubnis fragen. Des Weiteren konnten sie auch nicht den Hof verlassen. Darüber hinaus wurde die Leibeigenschaft vererbt, dass bedeutet, dass die Familie immer für einen bestimmten Grundherren arbeiten musste. Im Gegenzug standen die Leibeigenen im Schutz des Herrn. Prinzipiell war es möglich, sich von der Leibeigenschaft freizukaufen, doch die Bauern konnten sich die Summen, die der Herr verlangte, nur in den seltensten Fällen aufbringen.
Im Grunde genommen kann man die Leibeigenschaft auch mit Sklaverei vergleichen. Allerdings unterscheidet sich die Sklaverei durch einen entscheidenden Punkt, die die Leibeigenen wurden nicht wie Sklaven gekauft oder verkauft. Leibeigene durften auch Eigentum besitzen, was Sklaven nicht dürfen. Mit der Zeit lehnten sich immer mehr Bauer gegen die Missstände und Unterdrückung auf. Dementsprechend wurde sie ab dem 18. Jahrhundert Stück für Stück abgeschafft. In Frankreich kam es so zum Beispiel zur Französischen Revolution im Jahr 1789.