Attila war von 434 bis zu seinem Tod der „König“ des Kriegerverbanden der Hunnen. Zentrum des mächtigen Bereichs war das Gebiet des heutigen Ungarns. Dort konnten die Hunnen allerdings nur ein kurzlebiges Reich errichten, das unter Attila seine größte Machtentfaltung erlebte, aber kurz nach seinem Tod wieder zusammenbrach.
Attila übernahm immer wieder Kriegszüge, die sehr oft mit großer Härte durchgeführt wurden. Am Anfang richteten sich die Kämpfe gegen Ostrom, später vor allem gegen Westrom. Währenddessen unterhielt er zu beiden Reichstellen diplomatische Kontakte, die vor allem darauf abzielten, hohe Tributzahlungen der Römer durchzusetzen, die Attila brauchte, um sein sehr locker aufgebautes Vielvölkerreich zusammenzuhalten.
Die Römer waren an möglichst stabilen Verhältnissen im Barbaricum interessiert, damit die Grenzen sicher sind und auch bleiben. Für die römisch-hunnischen Kontakte zu dieser Zeit steht mit dem erhaltenen Geschichtswerk der Priskos eine entscheidende Quelle zur Verfügung.
Als bekannte und legendäre Figur König Etzel lebte der Hunnenkönig Attila in vielen mittelalterlichen Werken weiter, so zum Beispiel im Nibelungenlied und in der Dietrichepik.
Attila erlag nach dem ältesten und auch zuverlässigsten Bericht, dem des gotischen Historikers Jordanes, in der Hochzeitsnacht mit der schönen Ildiko einem Blutsturz. Das ist ein erbärmlicher Tod für einen Mann, der Schrecken auf der ganzen Welt verursacht hat und zahlreiche Völker erschüttert hat.
Doch die Trauerfeier war des mächtigen Großkönigs würdig, so berichtet Jordanes. Dem Volksbrauch entsprechend schnitten sich die Männer ihre Zöpfe ab, ihr furchterregendes Gesicht entstellten sie mit tiefen Wunden. So wurde der glorreiche Held nicht mit Tränen und Jammergeschrei der Frauen betrauert, sondern mit dem Blut seiner Männer. Der beschriebene Brauch entspricht auch den archäologischen Funden. Die abgeschnittenen Zöpfe als Grabbeigabe sind bis zur heutigen Zeit durch den ewigen Frost in den Gräbern im Altaigebiet und der Mongolei erhalten geblieben sind.
Darüber hinaus schreibt Jordanes weiter, dass die besten Reiter singend um den Leichnam galoppierten. Nach dem ausschweifenden Trinkgelage begruben sie den Leichnam nachts an einem geheimen Ort. Zum Schutz des prächtig ausgestatteten Grabes griffen die Anhänger Attilas zu einem grausamen Mittel. Sie ermordeten die Totengräber erbarmungslos. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind zwar in Europa nicht bekannt, doch aus dem alten China kennt man diese Maßnahme bereits. Ob der Bericht des Jordanes wirklich verlässlich ist oder nicht, bleibt fraglich. Den germanischen Aufständischen ist es bislang nicht gelungen, das Grab Attilas zu finden und so hoffen nach wie vor zahlreiche Archäologen auf den großen Fund im heutigen Ungarn zu finden.