„Rick’s Café“ ist ursprünglich der Name des legendären, allerdings fiktiven, Cafés aus dem Film „Casablanca“ von 1942 mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in den Hauptrollen, welcher auf dem US-Theaterstück „Jeder geht in Rick’s Bar“ basiert.
Für die Filmaufnahmen wurde die Kulisse dafür als Nachbau der Bar-Szenerie des Hotels El Minzah in Tanger, Marokko, erstellt. In Casablanca selbst gab es zum damaligen Zeitpunkt weder eine Café-Bar dieses Namens noch wurde dort auch nur eine Szene des Films gedreht.
Der Film-Dreh erfolgte zum Teil in Paris, zum größten Teil im Studio, wo auch das Rollfeld entstand. Wer erinnert sich nicht an den Klassiker-Ausspruch Bogarts „Ich schau Dir in die Augen, Kleines“.
Anfang der 2000 der Jahre hatte eine ehemalige US-Diplomatin den Einfall das „Rick’s Café“ Realität werden zu lassen. Geboren wurde diese Idee aus einer Protesthaltung heraus. Zunächst quittierte die liberal eingestellte US-Diplomatin Kathy Kriger wegen der US-Interventionen der Bush-Administration in Afghanistan und Irak ihren Dienst in der US-Botschaft in Marokko.
Sie vertrat schon damals die Auffassung, dass ein anderer Umgang mit den Ländern des Islam in der arabischen Welt gefragt sei, nämlich ein offenes, positives, friedliches Miteinander. „Rick’s Café“ soll ihrer Ansicht nach ein Signal sowohl in die westliche als auch die arabische Welt senden, dass nur im Dialog ein Frieden mit dem Islam möglich sei.
Die heute erfolgreiche Geschäftsfrau begann das Projekt des Café-Bar-Restaurants mithilfe von Investoren in die Tat umzusetzen. Um möglichst hohe Präzision dabei zu erreichen, hatte sich Frau Kriger den Film dafür wohl mehr als 100-mal angesehen.
Sie verfolgte ihr Ziel mit einem ausgeprägten Durchhaltewillen. Selbst von den Terroranschlägen in Casablanca im Jahr 2003, bei denen 40 Menschen getötet wurden, ließ sie sich nicht von der Ausführung abhalten. Und sie hat es geschafft. Am 01.03.20004 wurde das „Rick’s Café“ in Casablanca, Marokko, auf dem 248, Boulevard Sour Jdid, Place du jardin public, Ancienne médina als seitdem reale, originalgetreue Umsetzung der Filmkulissen eröffnet.
Eine weiße Villa, im Inneren nostalgisches Ambiente der 40er Jahre, ein sechseckiges Kuppel-Gebäude verziert von Säulen, weißen Arkaden und Mosaiken, ausstaffiert mit Palmen, Leuchtern und dunklem Mobiliar im maurischen Stil als Grundlage orientalischen Flairs. Der schwarz-weiße Fußboden und das perfekt kopierte bunte Glas der Beleuchtung runden das Bild ab und Kellner in originalgetreuer Bekleidung servieren auf Wunsch orientalische Spezialitäten. Der einstige Film-Mythos wurde damit zur Realität.
Wer im Urlaub oder sonst einmal „Rick’s Café“ besuchen möchte, findet hier alle wissenswerten Angaben dazu: